Robert Knechtel: Die Funkenburg bei Westgreußen. Die Besiedlung in der jüngeren vorrömischen
Eisenzeit und frühen Kaiserzeit
mit Beiträgen von Małgorzata Daszkiewicz, Oliver Mecking und Ralf-Jürgen Prilloff
Langenweißbach 2022
448 Seiten, 127 Abbildungen, 178 Tafeln
ISBN 978-3-95741-151-8
84,00 Euro
Zum Inhalt:
Die Funkenburg bei Westgreußen im Kyffhäuserkreis gehört zu den bedeutendsten archäologischen Entdeckungen der vergangenen 50 Jahre in Thüringen. Die befestige Siedlung in Spornlage, die vom 3. Jh. v. Chr. bis um die Zeitenwende existierte, gehört zu den wenigen großflächig und systematisch untersuchten Plätzen der späten vorrömischen Eisenzeit im nördlichen Mittelgebirgsraum.
Die von 1974–1980 durchgeführten Ausgrabungen erfassten nahezu das gesamte prähistorische Siedlungsareal von 2,5 ha und erbrachten neben reichhaltigem Fundmaterial auch in diesem Ausmaß selten dokumentierte Baubefunde. Zu letzteren zählen drei Dutzend Grubenhäuser sowie eine Reihe von ebenerdigen Gebäuden, Vorrats- und Materialentnahmegruben, Öfen und Grabenstrukturen. Diese Befunde lassen sich auf der Grundlage einer differenzierten chronologischen Gliederung des Fundmaterials vier Besiedlungsphasen zuweisen, die durch einen mehrfachen Wechsel der kulturellen Einflusssphären gekennzeichnet sind. Im Verlauf der Siedlungsgeschichte wandelten sich zudem Aussehen, Struktur und Funktion der Funkenburg.
Im Fokus des vorliegenden Bandes stehen darüber hinaus die wirtschaftlichen Grundlagen der Siedlung sowie Aspekte der rituellen Handlungen ihrer Bewohner. Zu Letzteren erlauben Bestattungen in häuslichen Kontexten, manipulierte Menschenknochen sowie eine Reihe vielfältiger Tierdeponierungen neue Einsichten.
Weitere wertvolle Ergänzungen zu archäometrischen Materialanalysen an den Metall- und Keramikfunden sowie zu Knochenartefakten erhält der Band durch Beiträge von Małgorzata Daszkiewicz, Oliver Mecking und Ralf-Jürgen Prilloff.